Female Empowerment im Kaffeeanbau
Kaffee in meiner kleinen Welt: Ich stehe auf und freue mich auf meine Tasse Kaffee zum Porridge. Ich liebe den Geruch, wenn ich eine frische Packung öffne und das Geräusch, wenn mein Espressokännchen blubbert. Ich liebe das Ritual, die bewusste Pause. Manchmal trinke ich mittags noch einen, sitze im mit einer Freundin im Café und genieße den Luxus. Wusstest du, dass wir in Deutschland durchschnittlich 3,8 Tassen Kaffee am Tag trinken?
Kaffee auf der anderen Seite der Welt: Ein dunkler und anstrengender Tag für Maria in Kolumbien. Maria und ihr Sohn schleppen die schweren Säcke über die Plantage und pflücken die roten Kaffeekirschen. Hoffentlich werden es heute genug. Der Lohn reicht gerade so für eine Mahlzeit auf dem Betonboden in der schmutzigen Hütte, die sie mit ein paar anderen Frauen und Kindern teilen. Was sie am Ende der Woche als Lohn bekommt, bestimmt der Plantagenbesitzer. Es ist nie genug.
Das fühlt sich nicht gut an und das ist es auch nicht.
Die Geschichte macht mir schmerzhaft bewusst, dass mein Kaffeekonsum oft auf Kosten anderer Menschen geht. Der Kaffee hat eine lange Kolonialgeschichte und die Ungerechtigkeiten wirken bis heute nach. Dabei machen Frauen weltweit einen großen Teil der Arbeit in der Kaffeeproduktion aus. Sie arbeiten oft unter sehr schlechten Bedingungen und erhalten nur geringe Löhne, während Zwischenhändler und große Konzerne den Großteil des Profits einnehmen. Die meisten Plantagenbesitzer sind Männer. Sie übernehmen den Verkauf und Transport. Dadurch haben hauptsächlich Männer Zugang zu den Verkaufserlösen.
Im Frühling haben wir Adriana kennengelernt. Sie besitzt ein Café in Tübingen (Café Dona Sá sehr zu empfehlen) und kommt selbst aus Brasilien. Sie arbeitet mit Frauen in Brasilien zusammen, die ihre eigenen Kaffeebetriebe führen. Ihre Vision ist es, dass Frauen wirtschaftlich unabhängiger werden, da sie in Brasilien in Führungs- und Entscheidungspositionen stark unterrepräsentiert sind und nur begrenzt Zugang zu Bildung und Finanzen haben. Adriana steht in engem Kontakt zu den Kaffeeproduzentinnen und kauft den Kaffee im direkten Handel ein. Sie verzichtet auf Zwischenhandel, Kooperativen und Kaffeebörsen, damit der Großteil der Wertschöpfungskette im Ursprungsland bleibt und die Kaffeebäuerinnen faire Löhne auszahlen können.
Unser herzstärkend Kaffee wird von Inês angebaut. Ihre Farm liegt in der Region Mantiqueira de Minas auf einer Höhe von 1.100 Metern und ist 17 Hektar groß. Durch ihre sorgfältige Bewirtschaftung, das gute Klima und den fruchtbaren Boden in der Region hat ihr 100% Arabica Espresso eine sehr gute Qualität. Wir finden ihn richtig lecker, sind überzeugt und inspiriert! Nicht nur vom Geschmack, sondern vor Allem auch von Inês und Adriana. Hier kommst du direkt zu Inês Kaffee.
Natürlich können wir damit nur einen kleinen Teil in der großen Ungerechtigkeit der Kaffeeindustrie beitragen aber der bewusste Konsum, die Sensibilisierung für das Thema und die Entscheidung, einen fairen Kaffee im Direkthandel zu kaufen sind meiner Meinung nach wichtige Schritte in die richtige Richtung.
- Luka